Ein Jahr in der Hölle – Überleben im Bosnienkrieg

 

Vorbemerkung: Auf diesen Erfahrungsbericht sind wir in einigen Foren gestoßen. Er stammt von einem Überlebenden aus dem Bosnienkrieg und wurde von der Muttersprache des Verfassers erst ins Französische und dann ins Englische übersetzt, was die manchmal etwas holprigen Formulierungen erklärt. Da der Bericht aber sehr eindringlich die Schrecken einer solchen Situation schildert und zeigt, wie man sich vorbereiten sollte, haben wir ihn nach bestem Wissen und Gewissen ins Deutsche übersetzt. Die exakte Quelle konnten wir nicht verifizieren (vieles deutet darauf hin, dass es sich dabei um „Selco“ auf http://shtfschool.com handelt).
Unsere Übersetzung basiert auf http://personalliberty.com/2013/05/06/one-year-in-hell/

Ein Jahr in der Hölle

zerstörte Stadt

Ich komme aus Bosnien. Wie ihr vielleicht wisst, war es dort zwischen 1992 und 1995 die Hölle. Ein Jahr lang lebte und überlebte ich in einer Kleinstadt mit 6000 Einwohnern, in der es kein Wasser, keine Elektrizität, kein Benzin, keine medizinische Versorgung gab. Der Zivilschutz war nicht vorhanden, die zentralen Einrichtungen und Regeln außer Kraft gesetzt.

Unsere Stadt war von der feindlichen Armee abgeschnitten worden und ein ganzes Jahr lang verwandelte sich das Leben dort in einen Alptraum. Es gab auf unserer Seite keine Armee oder Polizei, wir hatten nur einige bewaffnete Gruppen, die ihr Heim und ihre Liebsten zu schützen versuchten.

Als alles anfing, waren einige von uns besser vorbereitet als andere. Aber die meisten der Nachbarsfamilien hatten nur ausreichend Nahrungsvorräte für einige Tage. Manche hatten Revolver, einige wenige hatten Kalaschnikovs oder Schrotflinten.

Nach einem oder zwei Monaten fingen die ersten Banden ihr Unwesen an. Sie hinterließen eine Spur der Zerstörung. Krankenhäuser verwandelten sich so beispielsweise eher zu Schlachthäusern. Es gab dort kein Sicherheitspersonal und mehr als 80 Prozent der Belegschaft waren nicht mehr da. Ich hatte Glück. Meine Familie war zu der Zeit recht groß (15 Personen in einem großen Haus, sechs Revolver und drei AK-47) und wir – zumindest die meisten von uns – haben überlebt.

Die Amerikaner haben alle 10 Tage Notrationen (MRE=Meals Ready to Eat) aus der Luft abgeworfen um den eingeschlossenen Städten zu helfen.

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Doch dies war nie genug. Einige wenige in der Stadt hatten einen Garten, aus dem sie sich zusätzlich versorgen konnten. Es dauerte drei Monate bis das erste Gerücht die Runde machte, dass Menschen in der Stadt verhungerten oder erfroren. Wir entfernten alle Türen in unserem Haus, rissen Fensterrahmen, Holzböden und Möbel aus verlassenen Häusern und verbrannten all das zusammen um unser Haus zu heizen. Viele (leider auch zwei aus meiner Familie) starben damals an Krankheiten, die sich meist durch verseuchtes Wasser verbreiteten. Wir tranken hauptsächlich Regenwasser und aßen Tauben oder sogar Ratten.

Geld wurde sehr bald wertlos. Tauschhandel war wieder angesagt. Für einen Topf Tushonka (eine Art Sülze mit Putenfleisch) konnte man eine Frau bekommen. Das hört sich sehr extrem an, ist aber wahr. Die meisten Frauen, die sich derart verkauften, waren verzweifelte Mütter.

Waffen und Munition, Kerzen, Feuerzeuge, Antibiotika, Benzin, Batterien und Essen. Wir haben um diese Sachen wie die Tiere gekämpft. In solchen Situationen ändert sich alles. Menschen werden zu Monstern. Es war abscheulich.

Stärke maß sich in Zahlen. Es war nur eine Frage der Zeit, bis ein alleinlebender Mensch ausgeraubt und getötet werden würde, auch wenn er bewaffnet war.

Heute sind meine Familie und ich gut vorbereitet. Ich bin gut bewaffnet. Ich habe jetzt Erfahrung.

Es macht keinen Unterschied, was passieren wird: Erdbeben, Tsunami, Außerirdische, Terroristen, wirtschaftlicher Zusammenbruch oder Aufstände. Was den Unterschied macht ist, dass etwas passieren wird.

Deshalb teile ich diese – meine – Erfahrung mit euch: Ihr könnt es nicht alleine schaffen. Bleibt nicht von eurer Familie getrennt, bereitet euch gemeinsam vor. Wählt verlässliche Freunde.

1. Wie man sich in einer Stadt sicher bewegt

Die Stadt war in einzelne Gemeinschaften aufgeteilt, die sich anhand der Straßen und Viertel gebildet hatten. Unsere Straße (15 bis 20 Häuser) hatte Patrouillen mit fünf bewaffneten Männern, die auf Banden und unsere Feinden achten sollten.
Jeglicher Handel fand auf der Straße statt. Ungefähr fünf Kilometer entfernt von uns gab es eine komplette Straße zum Handeln, alles sehr gut organisiert. Aber es war zu gefährlich, dort hinzugehen. Auf dem weg dorthin konnte man von Scharfschützen erwischt oder von Banden ausgeraubt werden. Ich habe mich da nur zweimal hingetraut, als ich bestimmte Medikamente brauchte, die nur schwer erhältlich waren.

Keiner benutzte mehr Autos in der Stadt. Die Straßen waren von Trümmern, Gerümpel und verlassenen Autos verstopft. Benzin war extrem teuer. Wenn man irgendwo hingehen musste, tat man das nachts. Und nie allein oder in zu großen (auffälligen) Gruppen. Immer nur 2-3 Personen, gut bewaffnet und schnell unterwegs. Immer in den Schatten bleiben, Straßen wurden nur durch Ruinen überquert, nie auf der offenen Straße.

Es gab viele Banden, die 10-15 Mann stark waren, einige umfassten gar 50 Mitglieder. Aber es gab auch viele „normale“ Menschen wie Du und ich, Väter und Großväter, die raubten und töteten. Es gab keine guten und schlechten Menschen mehr. Die meisten waren irgendwo dazwischen und bereit für das Schlimmste.

2. Was war mit dem Wald? Deine Heimatstadt ist von Wäldern umsäumt, warum habt ihr Türen und Möbel verbrannt?

Es gab nicht so viele Wälder direkt in Stadtnähe. Unser Stadt war ursprünglich sehr schön: Restaurants, Kinos, Schulen und auch einen Flughafen gab es. Jeder Baum in der Stadt und im Stadtpark wurde in den ersten zwei Monaten gefällt, um ihn als Brennstoff zu nutzen.
Ohne Strom zum Kochen und Heizen mussten wir alles verbrennen, was brannte: Möbel, Türen, Fußböden. Das Holz brannte schnell. Wir hatten keine Vororte oder Bauernhöfe in den Außenbezirken. Dort befand sich der Feind. Die Stadt war von ihm umstellt. Selbst innerhalb der Stadt wußte man nie genau, wer der Feind war.

3. Welches Wissen war in dieser Phase hilfreich für dich?

Damit ihr euch die Situation etwas besser vorstellen könnt, solltet ihr wissen, dass es praktisch wie eine Rückkehr in die Steinzeit war. Ein Beispiel: Ich hatte eine Kartusche mit Campinggas. Dies nutzte ich aber nicht zum Heizen oder Kochen, wäre viel zu teuer gewesen. Ich habe mir stattdessen eine Art kleiner Düse gebastelt und damit dann Feuerzeuge durch die Kartusche aufgefüllt. Feuerzeuge waren kostbar. Wenn jemand ein leeres Feuerzeug brachte, füllte ich es auf und bekam dafür einen Topf mit Essen oder eine Kerze.

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Ich war Rettungssanitäter. Unter den damaligen Umständen war mein Wissen mein größter Schatz. Seid wissbegierig und ausgebildet. Unter diesen Bedingungen ist die Fähigkeit, Dinge zu reparieren wertvoller als Gold. Vorräte, Ausrüstung und Hilfsmittel werden zwangsläufig zur Neige gehen, aber eure Fähigkeiten werden euch immer erhalten bleiben und euch ernähren. Ich möchte sagen: Lernt, Sachen zu reparieren. Ob es Schuhe oder Menschen sind…Mein Nachbar wusste zum Beispiel, wie man Petroleum für Lampen herstellt. Er musste nie hungern.

4. Wenn Du drei Monate hättest, um dich vorzubereiten, was würdest du tun?

Drei Monate? Aus dem Land verschwinden? (nur ein Scherz)

Heute weiß ich, dass alles sehr schnell zusammenbrechen kann. Ich habe meinen Vorrat an Nahrung, Hygieneartikeln und Batterien, der mich sechs Monate über die Runden bringen kann.
Ich lebe in einer sehr sicheren Wohnung und besitze ein Haus mit einem Unterschlupf in einem Dorf 5 km entfernt. Auch dort habe ich einen Vorrat für sechs Monate deponiert. Das Dorf ist sehr klein und die meisten Leute dort sind gut vorbereitet. Sie haben die Lektionen aus dem Bosnienkrieg gelernt.

Ich besitze vier Schusswaffen mit je 2000 Schuss Munition.

Ich besitze einen Garten und habe mir das Gärtnern beigebracht. Außerdem habe ich einen guten Instinkt. Ihr wisst schon: wenn alle um mich rum mir erzählen, dass alles in Ordnung sei, aber ich dennoch weiß, dass alles zusammenbrechen wird.

Ich habe die innere Stärke, zu tun, was zu tun ist, um mich und meine Familie zu schützen. Wenn alles zusammenbricht, muss man bereit sein „schlechte“ Dinge zu tun um die Kinder am Leben zu halten und die Familie zu schützen.

Alleine überleben ist praktisch unmöglich. Das denke ich zumindet. Selbst wenn man vorbereitet und bewaffnet ist: wenn man allein ist, wird man sterben. Das habe ich mehrere Male mitansehen müssen. Familien und Gruppen, gut vorbereitet und mit Wissen und Fähigkeiten in unterschiedlichen Bereichen sind da viel besser.

5. Was sollte man bevorraten, um vorbereitet zu sein?

Das hängt davon ab, welchen Plan man im Kopf hat. Will man sich mit Diebstahl über die Runden retten, braucht man lediglich Waffen und Munition. Viel Munition!

Wenn nicht, braucht man viel Nahrung, Hygieneartikel, Batterien, Akkus und kleine Tauschartikel wie Feuerzeuge, Messer, Feuersteine oder Seife. Und Alkohol: der billigste Whiskey kann zu einem sehr guten Tauschmittel werden.

Viele Leute starben aufgrund mangelnder Hygiene. Man braucht einfache Dinge in großen Mengen. Zum Beispiel Müllsäcke, viele davon. Und Toilettenpapier oder Einweggeschirr. Man wird viel davon brauchen. Ich weiß das, weil wir all das nicht hatten.

Für mich ist der Vorrat an Hygieneartikeln vielleicht noch wichtiger als Nahrungsvorräte. Du kannst eine Taube schießen. Du kannst essbare Pflanzen finden. Aber Du kannst kein Desinfektionsmittel fangen oder schießen.

Desinfektionsmittel, Waschmittel, Bleiche, Seifen, medizinische Einweghandschuhe und -masken.

Erste Hilfe Fertigkeiten, Auswaschen von Wunden, Behandlung von Verbrennungen. Vielleicht findet man einen Arzt, aber wird nicht in der Lage sein ihn auch zu bezahlen. Man sollte wissen, wie man mit Antibiotika umgeht – es ist gut, einen Vorrat davon zu haben.

Ich mag keine Kalaschnikovs, aber jeder hier hat eine – also ich auch.

Ihr braucht kleine, unscheinbare Sachen. Zum Beispiel ist es gut einen Generator zu haben, aber 1000 BIC-Feuerzeuge sind besser. Ein Generator wird Aufmerksamkeit erzeugen, wenn es Ärger gibt, aber 1000 Einwegfeuerzeuge sind kompakt, günstig und können immer gut gehandelt werden.

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Wir haben meistens Regenwasser in vier großen Fässern gesammelt und es dann abgekocht. Es gab zwar einen kleinen Fluss in der Nähe, aber das Wasser darin wurde sehr schnell sehr schmutzig. Es ist auch wichtig, genügend Behälter für Trinkwasser zu haben: Fässer und Eimer.

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6. Waren Gold und Silber hilfreich?

Ja. Ich persönlich habe das ganze Gold, was ich im Haus fand, für Munition eingetauscht.

Manchmal gelangten wir an Geld, Dollar oder Deutsche Mark. Wir haben uns ein paar Sachen damit gekauft aber das kam selten vor und die Preise waren astronomisch hoch. Für eine Dose Bohnen mussten wir 30 bis 40 Dollar zahlen. Unsere Landeswährung war sehr schnell wertlos. Nur durch Tauschhandel gelangten wir an die Dinge, die uns beim Überleben halfen.

7. War Salz teuer?

Ja, aber Kaffee und Zigaretten waren noch teurer. Ich hatte viel Alkohol und konnte diesen problemlos tauschen. Der Alkoholverbrauch war damals 10 Mal höher als in Friedenszeiten.
Heute ist es vielleicht sinnvoller, einen Vorrat an Zigaretten, Feuerzeugen und Batterien zum Tauschen anzulegen. Weniger Platzverbrauch.

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Damals war ich noch kein „Survivalist“. Wir hatten keine Vorbereitungszeit – nur einige Tage, bevor alles den Bach runter ging. Politiker wiederholten ständig im Fernsehen die gleichen Durchhalteparolen und das alles nach Plan laufe. Es gäbe keinen Grund zur Sorge. Als uns der Himmel auf den Kopf fiel, nahmen wir was wir konnten.

8. War es schwierig, Schusswaffen zu kaufen? Was hast Du gegen Waffen und Munition eingetauscht?

Nach dem Krieg gab es Waffen in jedem Haus. Die Polizei hatte am Anfang des Krieges viele Waffen beschlagnahmt. Die meisten hatten wir aber versteckt. Jetzt habe ich eine Waffenbesitzkarte und habe ganz offiziell eine Waffe. Dem Gesetz nach nennt man das eine „temporäre Sammlung“. Bei unruhen wird die Regierung alle registrierten Waffen konfiszieren. Dessen sollte man sich immer bewusst sein.

Viele Leute haben eine offizielle, registrierte Waffe – aber auch noch illegale Waffen für den Fall, dass die registrierte beschlagnahmt wird. Wenn man geug Tauschgüter hat, kann man sich in einer Krisensituation damit eventuell eine Waffe beschaffen. Aber erinnern wir uns: die ersten Tage sind die schwierigsten und eventuell ist die Zeit dann zu knapp um eine Waffen zu finden, mit der man seine Familie beschützen kann. In Zeiten von Chaos und Panik ohne Waffe dazustehen ist jedenfalls keine gute Idee.

In meinem Fall gab es einen Mann der eine Autobatterie für sein Funkgerät suchte. Er hatte zwei Schrotflinten. Ich hatte eine Autobatterie und tauschte sie gegen die beiden Flinten. Manchmal habe ich Munition gegen Essen eingetauscht und einige Wochen später Essen gegen Munition. Den Tausch habe ich nie zuhause gemacht und nie in großen Mengen.

Nur wenige Leute wussten, was und wieviel davon ich in meinem Haus hatte.

Das Wichtigste ist, immer so viele Dinge davon im Haus zu haben, wie es der Platz und der Geldbeutel zulassen. Irgendwann werdet ihr sehen, was mehr wert ist.

Korrektur: Ich würde Waffen und Munition als das Wertvollste einschätzen. Danach eventuell Gasmasken und -filter.

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9. Was ist mit der Sicherheit?

Unsere Verteidigung war sehr primitiv. Nochmal, wir waren nicht vorbereitet und mussten das nutzen, was wir hatten. Nach den Bombardierungen waren die Fenster zertrümmert und die Dächer waren in einem furchtbaren Zustand. Wir verbarrikadierten die Fenster mit Sandsäcken oder großen Steinen.

Ich versperrte das Einfahrtstor im Zaun unseres Grundtücks mit Trümmern und Müll und benutzte fortan eine Leiter, um über die Mauer zu kommen. Wenn ich nach Hause kam, machte ich auf mich aufmerksam und dann reichte mir jemand aus der Familie von drinnen die Leiter. Wir hatten eine Typ in unserer Straße, der sich in seinem Haus komplett verbarrikadiert hatte. Er trieb ein Loch in die Wand und baute sich einen Durchgang zu den Ruinen des Nachbarhauses – eine Art geheimer Eingang.

Auch wenn es merkwürdig erscheint: die am besten geschützten Häuser waren die ersten, die geplündert und zerstört wurden. In meinem Viertel gab es wunderschöne Häuser mit Mauern, Wachhunden, Alarmanlagen und vergitterten Fenstern. Die Leute haben sie zuerst angegriffen. Einige Familien konnte in ihren Häusern durchhalten, andere nicht. Es hing alles davon ab, wieviele Schusswaffen in wievielen Händen für die Verteidigung im Haus waren.

Ich denke, dass Verteidigung sehr wichtig ist, aber unauffällig umgesetzt sein muss. Wenn man in der Stadt lebt und Unruhen losbrechen, braucht man einen einfachen, unauffälligen Ort mit vielen Waffen und Munition.

Wieviel Munition? So viel wie möglich.

Macht euer Haus so unattraktiv wie möglich.

Mittlerweile habe ich in meiner Wohnung eine Stahltür eingebaut. Die ist aber nur für die erste Welle des Chaos. Wenn diese abgeebbt ist, werde ich die Stadt verlassen und mich einer größeren Gruppe von Leuten anschließen – meinen Freunden und meiner Familie.

Wir haben so einiges währen des Krieges durchmachen müssen. Ich will hier nicht zu sehr ins Detail gehen. Ich kann aber sagen, dass wir immer überlegen Feuerkraft und eine Ziegelmauer auf unserer Seite hatten.

Wir haben auch permanent die Straßen überwacht. Eine gute Organisation ist oberstes Gebot, wenn Angriffe von Banden an der Tagesordnung sind.

Die ganze Zeit über waren in der stadt Schießereien zu hören.

Unser Grundstück wurde mit einfachsten Mitteln verteidigt. Alle Ein- und Ausgänge waren verbarrikadiert und hatten kleine Seh- und Feuerschlitze. Im Haus waren zu jeder Zeit immer mindestens 5 Familienmitglieder kampfbereit und eine weitere Person überwachte die Straße – versteckt in einem kleinen Unterstand (Bunker).   

Tagsüber verließ keiner von uns das Haus. Das stetige Feuer der Heckenschützen war zu gefährlich.

Zuerst sterben die Schwachen, dann kämpft der Rest.

Tagsüber waren die Straßen mehr oder weniger menschenleer wegen der Heckenschützen. Verteidigung war immer auf den Kampf auf Kurzdistanz ausgerichtet. Viele starben, wenn sie rausgingen. Zum Beispiel um draußen Informationen zu sammeln. Es gab kein Radio und auch kein Fernsehen mehr – nur Gerüchte und nichts anderes.

Es gab keine organisierte Armee mehr, jeder kämpfte für sich. Wir hatten keine Wahl. Jeder war bewaffnet und bereit, sich zu verteidigen.

Man sollte keine hochwertigen Sachen tragen, wenn man in der Stadt unterwegs ist. Jemand wird dich umbringen und sie dir wegnehmen. Selbst eine „hübsche“ Langwaffe würde ich nicht mehr offen tragen, erregt viel zu viel Aufmerksamkeit.

Lasst mich euch eins sagen: Wenn das Chaos morgen losbricht, werde ich mich ganz klein machen. Ich werde aussehen wie jedermann: verzweifelt, ängstlich. Vielleicht werde ich sogar ein wenig weinen und schreien.

Gut aussehende Kleidung ist vollkommen ausgeschlossen. Ich werde nicht in meinem brandneuen taktischen Outfit rausgehen und rufen: „Hier bin ich. Ihr Schurken seid dem Untergang geweiht!“ Nein – ich werde schön drinnen bleiben: gut bewaffnet, gut vorbereitet, werde warten und meine Möglichkeiten abschätzen – zusammen mit meinem besten Freund oder meinem Bruder.

Die beste Verteidigung und die besten Waffen können bedeutungslos werden – wenn Leute denken, dass bei dir was zu holen ist, werden sie es sich holen. Es ist nur eine Frage der Zeit und der Menge der Waffen.

10. Wie war das mit Toiletten damals?

Wir nutzten Schaufeln und einen Graben in der Nähe des Hauses. Das kommt euch unsauber vor? Das war es! Wir haben mit Regenwasser oder im Fluss gewaschen, aber am Fluss war es meistens zu gefährlich. Wir hatten kein Toilettenpapier.Hätten wir welches gehabt, hätte ich es gegen andere Dinge eingetauscht. Es war ein schmutziges Geschäft.

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Ein guter Rat: erstens braucht ihr Waffen und Munition und zweitens alles andere. Buchstäblich alles andere! Es hängt nur davon ab, wieviel Platz und Geld man hat.

Wenn man etwas vergisst, wird es immer jemanden zum Tauschen und Handeln geben. Ohne Waffen und Muniton wird man allerdings nicht zum Tauschen kommen.

Ich denke nicht, dass große Familien zu viele Münder zum Füttern sind. Große Familien bedeuten mehr Waffen und Stärke. Auf einer solchen Basis kann sich jeder auf eigene Faust vorbereiten.

11. Wie haben die Leute die Verletzten und Kranken behandelt?

Die meisten Verletzungen waren Schussverletzungen. Ohne einen Spezialisten und ohne das entsprechende Equipment hatte ein Verwundeter eine 30%ige Überlebenschance, wenn er irgendwo einen Arzt fand.

Das war kein Film. Die Leute starben! Viele Menschen starben auch an Infektionen durch oberflächliche Verletzungen. Ich hatte immer drei bis vier Antibiotika-Rationen, ausschließlich für unsere Familie natürlich.

Dummerweise starben die Leute ziemlich häufig. Ein einfacher Durchfall bringt dich in wenigen Tagen um, wenn keine Medikamente und kaum Wasser zur Verfügung stehen.

Es gab viele Hautkrankheiten und Lebensmittelvergiftungen…das war nicht außergewöhnlich.

Viele nutzten zur Behandlung reinen Alkohol und einige Pflanzen und Kräuter aus der Umgebung – kurzzeitig ausreichend aber leider nutzlos auf lange Sicht. Hygiene ist äußerst wichtig, genauso wie soviele Medikamente wie möglich zu (speziell Antiobiotika) haben.

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Konservierung – Lebensmittel haltbar machen

Da eine ausreichende Ernährung für das Überleben in der Zombie Apocalypse und anderen Katastrophen eine elementare Rolle spielt, sollte man sich ruhig mit der einen oder anderen Methode zur Lebensmittelkonservierung auseinandersetzen. Auch wenn es heute nicht mehr en vogue scheinen mag, so hatten unsere Großeltern – bei manchem Leser eventuell auch die Urgroßeltern – nicht ohne Grund einen Vorratskeller mit jeder Menge Eingewecktem und selbst gekochter Marmelade und ähnlichem. Man wollte halt für schlechte Zeiten vorgesorgt haben.

Ganz nebenbei hat man dabei auch noch die Chance, seine aktuelles eigenes Ess- und Konsumverhalten auf den Prüfstand zu stellen. Das Thema „Lebensmittel wegwerfen“ ist ja momentan genauso in aller Munde wie die Skandale um diverse industriell zugesetzte Inhaltsstoffe in unseren fertig produzierten Lebensmitteln. Was also liegt näher, als sich hier selbst zu helfen und gute, frische Lebensmittel selbst länger haltbar zu machen?  Schauen wir uns doch mal an, was es so gibt und was die Vor- und Nachteile sind. Hier erstmal in einer kurzen Übersichtsform mit allgemeinen Informationen. Eventuell werden wir hier in einem gesonderten Artikel bzw. einer Serie noch auf die Details einzelner Methoden eingehen.

Trocknen

Die wohl natürlichste Form der Lebensmittelkonservierung ist der Entzug des Wassers, das Trocknen oder Dörren. Wenn getrocknete Früchte nicht mehr als 13-14 % Restfeuchte haben und schonend unter 40 Grad getrocknet wurden, ist die ideale Kombination von Haltbarkeit und Vitamin- und Nährstoffgehalt erreicht. Die Methode des Dörrens wurde schon vor langer Zeit genutzt. So hat die Hausfrau früher im Haus Apfelscheiben an Fäden aufgehängt und selbst große Mengen trocknete man auf Weidenholzgeflechten, die man „Horden“ nannte. Heutzutage greift man auf effizientere Methoden wie Dörrgeräte zurück, wenn man Lebensmittel durch Trocknung konservieren möchte.

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Geeignete Lebensmittel: Obst, Gemüse, Kräuter, Pilze, Hülsenfrüchte, Getreide

Erhöhung der Haltbarkeit: ca. 12 Monate

Räuchern

Das Räuchern findet – nicht ohne Grund – in geschlossenen Behältnissen oder separaten Räucherkammern statt. Hier wird durch Zusatz von Räucherrauch und Wärme sowohl der Wasserentzug als auch die Hemmung des Wachstums von Mikroorganismen erreicht. Durch antibakteriell wirkende Rauchinhaltsstoffe können Mikroorganismen teilweise ganz abgetötet werden. Da das Räuchern nicht geschmacksneutral ist, eignet es sich nicht für alle Lebensmittel.

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Geeignete Lebensmittel: Fisch, Fleisch

Erhöhung der Haltbarkeit: einige Wochen bis zu einigen Monaten

Einkochen/Einwecken

Beim Einkochen oder Einwecken (benannt nach der Firma Weck, die seit dem Jahr 1900 Einkochgläser und -zubehör herstellt) werden Lebensmittels durch Erhitzen und Luftabschluss konserviert. Zwar nicht so sicher wie bei Konserveren, die mit einem Autoklaven gefertigt werden, dafür aber einfach in der heimischen Küche durchzuführen.

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Geeignete Lebensmittel: Obst, Gemüse, Pilze, Fleisch oder auch fertige Gerichte

Erhöhung der Haltbarkeit: Kühl und dunkel gelagert mehrere Monate bis Jahre

Kühlen/Einfrieren

Beim (industriellen) Tiefkühlen werden Mikroorganismen durch ein Schockfrosten am Wachstum verhindert und der Verlust an Vitaminen und Nährstoffen ist gering. Wenn man zuhause mit der eigenen Tiefkühltruhe Lebensmittel (langsamer) einfriert, kommt es oft zur Bildung großer Eiskristalle, die die Zellwände des Gefrierguts beschädigen und auch Geschmack und Haltbarkeit beeinflussen können. Nach dem Einfrieren ist es erforderlich, eine konstante Temperatur von -18°C zu halten, damit das Gefriergut keinen Schaden nimmt.

Geeignete Lebensmittel: beinahe alle

Erhöhung der Haltbarkeit: einige Wochen bis zu einem Jahr, manche Lebensmittel auch mehr als ein Jahr

Gefriertrocknen

Bei der Gefriertrocknung sublimieren die Eiskristalle ohne zwischenzeitliches Auftreten einer flüssigen Phase direkt in den gasförmigen Zustand. Dadurch können die Lebensmittel schonend konserviert werden und verlieren kaum Vitamine und Nährstoffe. Nachteile sind hier der hohe Energie- und Zeitaufwand sowie die speziell dafür benötigen Anlagen, die eine Nutzung im heimischen Bereich mehr oder weniger ausschließen.

Geeignete Lebensmittel: beinahe alle, meist industriell verwendet für löslichen Kaffee, Kräuter, Früchte in Müslis oder Shrimps

Erhöhung der Haltbarkeit: bis zu mehreren Jahren

Einlegen / Säuern

Das Einlegen oder Säuern kennt man von sauren Gurken: hier werden die Lebensmittel mit einem würzigen (für Gemüse: heißen) Essigsud oder mit Salzwasser bedeckt (in Südeuropa nutzt man auch gern Olivenöl) und dann luftdicht verschlossen. Durch den Sud bzw. die Lake wird der entstehende Gärprozess möglichst lange unterbunden. Als Behälter werden Bülachergläser oder sogenannte Häfen oder Keramikkruken verwendet.

Die Aufbewahrung sollte immer dunkel und kühl erfolgen. Eingelegte Nahrungsmittel können etwa ein Jahr gelagert und verzehrt werden, ein vorzeitiges Verderben ist aber immer möglich und gelegentliche Kontrollen daher empfehlenswert. Dies gilt auch für Bakterien, die allerdings wesentlich schlechter bemerkt werden können, etwa durch eine stärkere Trübung oder auffälligen Geruch. Der Verzehr von eingelegtem sollte ferner binnen einiger Tage nach Öffnung des Behälters erfolgen, da mit der ersten Entnahme sofort Mikroorganismen in den Sud gelangen.

Geeignete Lebensmittel: Sauergemüse, Gewürzgurken, Senfgurken, Kürbis, Maiskölbchen, Perlzwiebeln, Rote Bete, Bismarckhering, Sherry-Sild, Soleier
 
Erhöhung der Haltbarkeit: bis zu einem Jahr, aber höhere Anfälligkeit gegen Verkeimung als bei anderen Methoden

Vakuumieren

Das Vakuumieren setzt auf den völligen Entzug von Sauerstoff und wird im Hausgebrauch meist mit Folien-Vakuumierern durchgeführt, die sich relativ einfach bedienen lassen. Wichtig: Beim Vakuumieren müssen strenge Hygienebdingungen eingehalten werden, damit nicht schon Bakterien und Keime mit in das Behältnis wandern, bevor es luftdicht verschweißt ist. Vakuumieren hilft bei frischen, leicht verderblichen Lebensmittel am besten in Kombination mit dem Kühlen oder Gefrieren, dadurch kommt es nach längerer (Gefrier-)Kühlung nicht so leicht zu Eiskristall-Bildung und die Haltbarkeit steigt noch im Vergleich zu „normal“ gekühlten/eingefrorenen Lebensmitteln.

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Geeignete Lebensmittel:  beinahe alle (mit Kühlen&Gefrieren), ohne zusätzliches Einfrieren oder Kühlen sehr gut geeignet für Kaffee, Reis, Gebäck&Kekse, Teigwaren

Erhöhung der Haltbarkeit: mit Kühlung bei +4 bis -2 °C bis zu einem Monat (Fleisch), mit Einfrieren bei -15 bis -18 °C: ca. 2-3 Jahre, bei Zimmertemperatur: bis zu 12 Monate (Kaffee, Reis)

In Alkohol einlegen

Durch den Zusatz von Alkohol wird bei diesem Verfahren die Hemmung des Mikroorganismen-wachstums bewirkt. Mikroorganismen sterben bei hohen Alkohol-Konzentrationen sogar ab. Das Einlegen in Alkohol eignet sich aufgrund der starken Geschmacksveränderung aber nur für eine kleine Nische.

Geeignete Lebensmittel: Früchte (Pfirsiche, Aprikosen, Kirschen, Mirabellen, Zwetschgen, Erdbeeren)

Erhöhung der Haltbarkeit: einige Monate

Pökeln/Salzen

Das Pökeln von Fleisch oder Fisch blickt auf eine lange Tradition in der Seefahrt zurück. Mikroorganismen werden durch Kochsalzzusatz am Wachstums gehindert. Neben dem Wasserentzug durch das Salz kann sogar eine teilweise Abtötung durch das enthaltene Nitrit erreicht werden.

Geeignete Lebensmittel: Fisch- und Fleischprodukte

Erhöhung der Haltbarkeit: Wochen bis Monate

Zuckern/Gelieren

Hierbei werden Früchte durch die Zufuhr von Wärme und durch die Zugabe von Zucker haltbar gemacht. Pektin und Säure unterstützen den Geliervorgang. Sie sind entweder von Natur aus in ausreichender Menge in den Früchten enthalten oder müssen in Form von Gelierhilfen (Gelierzucker/-pulver oder Flüssiges Geliermittel aus Apfelpektin) zugegeben werden.

Geeignete Lebensmittel: alle Früchte für Marmeladen, Chutneys

Erhöhung der Haltbarkeit: mehrere Monate

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Zum Abschluss möchten wir euch noch ein wenig Grundsätzliches zum Haltbarmachen von Lebensmitteln mit auf den Weg geben:
 
Beim Auftreten von Schimmel sollte man vom Verzehr absehen und sie lieber vernichten, da viele verbreitete Pilze giftig sind, chronische Erkrankungen und sogar Krebs verursachen können.

Bei Einhaltung der nachfolgenden Hinweise konserviert man seine Lebensmittel sicher:

  1. Die Lebensmittel, die konserviert werden, müssen immer frisch sein. Bereits gelagerte Produkte haben einen sehr viel höheren Keimgehalt und reduzieren dadurch die Lagerdauer.
  2. Die Hände müssen vor und bei der Verarbeitung und Verpackung jeweils gründlich gewaschen werden. Zum Verarbeiten und auch später beim Einlegen der Ware in das jeweilige Behältnis empfehlen sich Latexhandschuhe oder Brettchen.
  3. Eine Arbeitsplatte aus Stein oder Edelstahl ist zu empfehlen, da sich diese sehr einfach reinigen lässt, ohne Rückstände zu hinterlassen.
  4. Die Arbeitsfläche und auch alle Arbeitsgegenstände wie Messer, Sägen, Beile etc. müssen vom Portionieren bis hin zum Verpacken immer gründlich gereinigt sein.
  5. Eine Lagerung in einer geschlossenen Kühlkette ist bei Fleisch unbedingt erforderlich.

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Zombies im realen Leben

Gibt es nicht. Gibt es doch! Zumindest, wenn man der Geschichte von Clairvius Narcisse Glauben schenkt.

Clairvius Narcisse „verstarb“ im Jahre 1962 und wurde von seiner Familie anständig begraben. 18 Jahre später tauchte Clairvius jedoch wieder in seinem Heimatort auf und gab sich seiner Schwester zu erkennen. Aber wie war dies möglich?

Eigentlich ganz einfach.

Wie bekannt, haben die Haitianer schon seit Ewigkeiten eine Voodoo-Kultur und glauben an Zombies. Nicht jedoch an diejenigen, die gierig nach Menschenfleisch sind, sondern an Untote, denen die Seele gestohlen wird und sie deshalb keine Ruhe finden. Clairvius war jedoch kein untoter Wiedergänger aus dem Jenseits. Seine Geschichte ist tatsächlich real.

Clairvius Narcisse wurde das Opfer eines Bocors, einem mächtigen Voodoo-Zauberer. Dieser hat sich einer bestimmten Droge bedient, um Clairvius zu betäuben. Clairvius wurde daraufhin zwar für tot erklärt und begraben – jedoch ist er nicht gestorben. Seine Familie hat dies nicht bekommen, sondern lediglich nur, dass jemand kurz nach dem Begräbnis das Grab beschädigt hatte. Das Clairvius von seinem Peiniger aus dem Grab geholt wurde, bemerkten sie jedoch ebenfalls nicht.

Der Fall wurde 1986 vom Ethnobotanist Dr. Wade Davis wie folgt erklärt: Clairvius Narcisse sei mit Hilfe von Tetrodotoxin in einem komatösen Zustand versetzt worden. Dieses Nervengift aus Kugelfischen ist 160.000 mal stärker als Kokain. Es genüge bereits, es in aufgeschürfte Haut einzureiben. Nachdem Clairvius aus seinem Sarg geholt wurde, habe der Voodoo-Priester eine weitere halluzinogene Droge verwendet, um Clairvius in willenloser Trance und als Plantagen-Sklaven zu halten. Es handelte sich dabei um Datura stramonium (Stechapfel).

Der Voodoo-Priester starb zwei Jahre, nachdem er Clairvius entführt hatte, der dadurch wieder frei wurde. Es dauerte jedoch weitere 16 Jahre, bis er zu seiner Familie zurückfand. Sie erkannten ihn sofort wieder und als er ihnen erzählte, wie er bei vollem Bewusstsein für tot erklärt, begraben und wieder ausgegraben wurde, waren sie zwar überrascht, akzeptierten seine Geschichte jedoch, weil sie eben fest an Voodoo glaubten.

Clairvius wurde später als „Mann, der einst ein Zombie war“ genannt. 1980 bezeichneten die Wissenschaftler Dr. Lamarque Douyon und Dr. Nathan Klein den Fall Clairvius Narcisse als ersten bestätigten Fall von „Zombietum“ (Zombie cadavre um genau zu sein.). Die Sache war für die Wissenschaft umso verstörender gewesen, dass der „Tod“ von Clairvius Narcisse akkurat belegbar und sogar von zwei amerikanischen Ärzten festgestellt worden war.

Dr. Davis untersuchte ein paar Jahr später in Haiti die Pflanzengifte, die 1962 benutzt worden waren, um Clairvius in einen Zombie zu verwandeln. Dr. Davis hätte nicht gedacht, dass Zombies real sein könnten, doch nachdem er die Wirkung von Tetrodotoxin und die haitianische Kultur studiert hatte, wurde er eines Besseren belehrt. Der kulturell verankerte Glaube an Zombies spiele eine große Rolle, meinte er. Dabei sei das Thema hochsensibel, denn die haitianische Voodoo-Kultur und ihr Zombie-Glaube würden meist falsch verstanden, speziell da das Thema Zombies nur einen Bruchteil, aber nicht den Kern des Voodoo ausmache.

Wenn ein Mensch aus diesem Kulturkreis dann in den halluzinogenen Zustand käme und nicht mehr Herr seiner Sinne sei, könne dies den Placebo-Effekt haben, ihn glauben zu lassen, dass jemand seine Seele gestohlen habe und er zum Zombie geworden sei.

Dr. Davis glaubt, dass die Verwandlung in einen Zombie innerhalb einer Gemeinschaft als abschreckende Strafe benutzt wurde, die allerdings nur selten verhängt wurde. Im Fall von Clairvius Narcisse soll sich dieser mit seinem Bruder über ein Stück Land gestritten haben.

In Japan kommt es übrigens auch häufig zu Vergiftungen mit Tetrodotoxin, da der Kugelfisch dort als Delikatesse gilt. Manchmal enden diese Vergiftungen sogar mit dem Tod. Nur werden die japanischen „Kugelfisch-Opfer“ nicht als Zombie bezeichnet.

Hier die Geschichte von Clairvius Narcisse in einem Video (englisch)

 

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