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CDC – Preparedness 101: Zombie Apocalypse

 

Vorbemerkung:

 Die Centers for Disease Control and Prevention (im weiteren mit CDC abgekürzt) sind eine 1946 gegründete Behörde der Vereinigten Staaten mit Sitz in Druid Hills, Georgia (nahe Atlanta). Sie sind dem Gesundheitsministerium der Vereinigten Staaten unterstellt und dienen dem Schutz der öffentlichen Gesundheit. Ein wichtiges Aufgabengebiet der CDC sind Infektionskrankheiten (analog zum Robert-Koch-Institut in Deutschland, jedoch weitergehende Befugnisse). Weiter kümmert man sich bei den CDC um die allgemeine Prävention von Krankheiten, den Schutz vor umweltbedingten Krankheiten, den Arbeitsschutz, die Gesundheitsförderung und -aufklärung. 
Im Jahr 2011 haben die CDC auf ihrer Internetpräsenz einen eigenen Blog-Bereich zum Thema Zombies und der Vorbereitung auf die Zombie Apocalypse eingerichtet. Kurz darauf erregten die CDC auch noch große Aufmerksamkeit mit einem Comic, das sich dem Thema Zombie Pandemie widmete. (Download unter http://wwwn.cdc.gov/pubs/phpr.aspx oder - .pdf-Reader/-Plugin vorausgesetzt - direkt anschauen unter http://www.cdc.gov/phpr/_media/cymkPrint/11_225700_A_Zombie_Final.pdf). 
Durch die Veröffentlichungen der CDC sind auch wir hauptsächlich auf die Verbindung der Zombie Apocalypse mit dem Thema Krisenvorsorge aufmerksam geworden. Daher wollten wir euch den Lead-Text nicht vorenthalten und haben ihn für euch übersetzt.

Das 1×1 der Vorbereitung: Zombie Apocalypse (von Ali S. Khan)

(frei übersetzt nach http://blogs.cdc.gov/publichealthmatters/2011/05/preparedness-101-zombie-apocalypse/)

Es gibt alle möglichen Arten von Notfällen, auf die wir uns vorbereiten können. Nehmen wir zum Beispiel die Zombie Apocalypse. Ganz genau, ich sagte Z-o-m-b-i-e A-p-o-c-a-l-y-p-s-e! Ihr mögt nun noch lachen, aber wenn es passiert, werdet ihr froh sein das hier gelesen zu haben – und hey: vielleicht lernt ihr auch ein oder zwei Dinge, wie ihr euch auf einen echten Notfall vorbereiten könnt.

Eine kurze Geschichte der Zombies

Wir alle haben mindestens einen Film über die fleischfressenden Zombies gesehen (mein Favorit ist Resident Evil), aber woher kommen Zombies und warum lieben sie es, Gehirne zu verschlingen? Das Wort „Zombie“ stammt aus dem Sprachgebrauch der Voodoo-Kulte mit ihren Wurzeln in Haiti und New Orleans. Auch wenn sich die Begriffsbedeutung in den letzten Jahren gewandelt haben mag, bezieht er sich grundsätzlich auf einen menschlichen Körper, der auf mysteriöse Weise wiederbelebt wurde um den Untoten zu dienen. Durch den Einfluss alter Voodoo und Folklore-Traditionen entstanden dann nach und nach Filme und Serien über Zombies, wie zuletzt The Walking Dead.

In Filmen, Serien und der Literatur „entstehen“ die Zombies durch ein ansteckendes Virus, das durch Bisse und Kontakt mit Körperflüssigkeiten übertragen und somit schnell verbreitet wird. Der Psychiater und Harvard-Dozent Steven Schlozman verfasste eine (fiktive) medizinische Studie zu den Zombies in Night of the Living Dead und bezieht sich darin auf den Zombie-Zustand als „Ataxic Neurodegenerative Satiety Deficiency Syndrome (ANSDS*)“, das durch einen ansteckenden Erreger verursacht wird.

Der Zombie Survival Guide sieht die Ursache der Zombies in einem Virus namens Solanum. In anderen Filmen wurden auch die Strahlung aus einer zerstörten NASA-Venus-Sonde (wie in Night of the Living Dead) oder Mutationen von bestehenden Erkrankungen wie Prionen, Rinderwahnsinn, Masern und Tollwut als Ursache des Zombie Outbreaks gezeigt.

Die massiv gestiegene Popularität von Zombies in der Popkultur hat dem Glauben an die Idee, dass eine Zombie Apocalypse tatsächlich passieren kann, mehr und mehr Nahrung gegeben. In solch einem Szenario würden Zombies ganze Länder übernehmen, in deren Straßen sie dann in Massen herumirren und alles Lebendige fressen, das ihren Weg kreuzt. Die Verbreitung dieser Idee hat viele Leute dazu gebracht sich mit der Frage „Wie bereite ich mich auf die Zombie Apocalypse vor?“ zu beschäftigen.

Nun – wir sind hier, um euch diese Frage zu beantworten und können euch darüberhinaus hoffentlich auch ein paar gute Tipps geben, wie ihr euch für andere reale Notfälle vorbereiten könnt.

Sicher ist sicher

Also was solltet ihr tun, bevor Zombies…oder beispielsweise ein Hurricane oder eine Pandemie tatsächlich passieren?
Zuallererst solltet ihr ein Notfall-Kit im Haus haben. Dazu gehören Dinge wie Wasser, Nahrung und anderen Hilfsgüter, die euch durch die ersten paar Tage bringen, bevor ihr ein zombie-freies Flüchtlingslager oder Versteck finden könnt (oder im Falle einer Naturkatastrophe erkauft ihr euch damit einige Zeit, bis ihr in der Lage seid, eine Evakuierungszone oder einen Schutzraum zu erreichen oder bis externe Hilfe eintrifft).

Hier sind ein paar Artikel aufgelistet, die ihr in eurem Kit unbedingt haben solltet:

  • Wasser (1 Gallone pro Person und Tag)
  • Nahrung (legt einen Vorrat unverderblicher Lebensmittel an, die ihr auch sonst regelmäßig esst)
  • Medikamente (verschreibungspflichtige und nicht verschreibungspflichtige Medikamente)
  • Werkzeuge und Hilfsmittel (Messer, Klebeband, batteriebetriebenes Radio etc.)
  • Reinigung und Hygiene (Bleiche, Seife, Handtücher, etc.)
  • Kleidung und Bettwäsche (Wechselkleidung für jedes Familienmitglied und Decken)
  • Wichtige Dokumente (Kopien von Führerschein, Reisepass, Geburtsurkunde, um nur ein paar zu nennen)
  • Erste-Hilfe-Ausstattung (auch wenn ihr natürlich weg vom Fenster seid, wenn ein Zombie euch gebissen hat: hiermit könnt ihr Schnitte und Verletzungen behandeln, die ihr euch während eines Tornados oder einer anderen Katastrophe zugezogen habt)

Dies sind nur die grundlegenden Dinge – eine vollständige Liste findet ihr auf der CDC Seite. (Anmerkung der Redaktion: Am Besten macht euch eure eigene, ganz persönliche Liste.)

Wenn ihr euer Notfall-Kit zusammengestellt habt, solltet ihr euch mit eurer Familie (oder euren Mitbewohnern, Freunden, Nachbarn) zusammensetzen und einen Notall-Plan erstellen.
In diesem Plan sollte festgehalten werden, wo man hingehen will und wen man anruft, wenn plötzlich Zombies vor der eigenen Tür stehen. Natürlich lässt sich dieser Notfall-Plan auch dann einsetzen, wenn es zu einer Flut, einem Erdbeben oder zu einem anderweitigen Notfall kommen sollte.

1.

Schreibt auf, welche Arten von Notfällen oder Katastrophen in eurer Nähe möglich sind. Neben der Zombie Apocalypse können es Überschwemmungen, Tornados, Erdbeben oder andere Phänomene sein. Wenn ihr euch nicht sicher seid, informiert euch beim örtlichen Deutschen Roten Kreuz [Anmerkung der Redaktion: in Deutschland eher auf der Homepage des BBK unter http://www.bbk.bund.de/DE/Home/home_node.html].

2.

Wählt einen Treffpunkt, an dem ihr euch mit eurer Familie trefft, wenn Zombies in euer Haus einfallen…oder eure Stadt wegen eines Wirbelsturms evakuiert wird. Legt einen Treffpunkt in direkter Nachbarschaft für plötzliche Notfälle fest und einen weiteren außerhalb der Stadt – für den Fall, dass ihr nicht sofort nach Hause zurückkehren könnt.

3.

Identifiziert eure Notfall-Kontakte. Macht eine Liste der lokalen Kontakte wie Polizei, Feuerwehr oder das lokale „Zombie Response Team“. Legt ebenso einen Kontakt außerhalb des Landes fest, den ihr im Notfall anrufen könnt, um den Rest eurer Familie und Freunde wissen zu lassen, dass bei euch alles in Ordnung ist.

4.

Plant eure Fluchtroute. Wenn Zombies hungrig sind, hören sie nicht auf bis sie Nahrung (d.h. Gehirn) erhalten. Das bedeutet, ihr müsst schnell aus der Stadt verschwinden! Plant wohin ihr geht und legt vorzeitig mehrere unterschiedliche Routen fest, damit die Fleischfresser keine Chance haben! Dies ist natürlich auch hilfreich bei Naturkatastrophen – wenn es heißt, schnell Schutz außerhalb zu suchen.

*ANSDS=neurologische Dysfunktion, bei der durch einen verkümmerten Frontal-Lappen im Gehirn und Störungen der Amygdala, der Basalganglien und des ventromedialen Hypothalamus zu den zombietypischen Verhaltensmustern kommt: Hyper-aggressives, nur von Basis-Emotionen getriebenes Verhalten, unkontrollierte und ataktische Bewegungsabläufe sowie ein unstillbarer Hunger.

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Zombie Survival Food

Zombie Survival FoodDer menschliche Organismus braucht zum Funktionieren eine ausgewogene Ernährung. Um auch in der Zombie Apocalypse die volle Leistungsfähigkeit zu erhalten, brauchen wir drei Grundstoffe und zwar: Kohlenhydrate, Eiweiße und Fette. Dazu kommen noch Vitamine und Spurenelemente. 

Ausreichende und ausgewogene Ernährung ist sowohl in physischer als auch mentaler Hinsicht für das Überleben wichtig: man muss bei Kräften bleiben. Mit leerem Bauch arbeitet und kämpft es sich nicht gut und länger andauernde Mangelernährung kann sogar zu Wahrnehmungsstörungen und Störungen in der Motorik führen. Beides können wir in einer Notsituation wie der Zombie Apocalypse absolut nicht gebrauchen.

Wir müssen ja davon ausgehen, dass die klassische Nahrungsmittelbeschaffung per Supermarkt ab Day Z ausfallen dürfte. Supermärkte sind auf ein sehr komplexes Transportnetz mit langen Lieferketten angewiesen, alles wird just-in-time geliefert. Die Verbraucher können dadurch immer frische Ware kaufen und auch die Händler freuen sich über geringe Lagerkosten. Doch diese Logistik ist auch störanfällig, wie man bei Überschwemmungen und besonders harten Wintern schon beobachten konnte.

Ich erinnere mich da zum Beispiel an den Winter 1978: Da gab es in Norddeutschland so viel Schnee, dass sowohl Straßen- und Eisenbahnverkehr zum Erliegen kamen und selbst Hubschrauber konnten bei den starken Schneestürmen nicht ohne großes Risiko fliegen. Grundnahrungsmittel waren nach einigen Tagen in den Supermärkten knapp, bzw. nicht mehr zu haben. Unser Ort wurde dann von Panzern der Bundeswehr mit dem Nötigsten versorgt. Strom- und Telefonleitungen waren seinerzeit übrigens auch ein paar Tage ausgefallen.

Man sieht daran, wie fragil dieses System schon damals war und heute ist die Komplexiät sicher nicht geringer geworden. Jedenfalls dürften die Supermärkte binnen weniger Tage leer sein, wenn ihr Verteilersystem nicht mehr läuft. Daher müssen wir uns die Nahrungsmittel entweder vorab kaufen und lagern oder alternativ selbst sammeln, anbauen oder jagen.

Eine Mischung aus beidem dürfte auf lange Sicht den besten Weg darstellen, was natürlich abhängig von der persönlichen Planung ist. Wollen wir in Phase 2 in der eigenen Wohnung verschanzen? Dann ist eine Lagerung relativ großer Mengen noch denkbar. Wer es aber vorzieht, einen sicheren Ort abseits der urbanen Ballungszentren aufzusuchen, sieht sich mit einem Platzproblem konfrontiert und wird daher den Fokus mehr auf die Selbstversorgung am sicheren Ort verschieben. Schließlich haben wir dann als Stauraum nur einen Kofferraum oder Anhänger und werden solche Mengen nicht unterbringen können, zumal dort ja auch noch Ausrüstung und Werkzeug untergebracht werden müssen. Auch hier sieht man wieder, dass gute Planung und Vorbereitung das Alpha und das Omega sind.

Schauen wir uns beispielsweise die Empfehlungen des BBK (Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe) an, so werden dort für eine Person und für einen Zeitraum von 14 Tagen folgende Mengen empfohlen:

  • Getreide: 4,6 Kilo
  • Gemüse und Hülsenfrüchte: 5,6 Kilo
  • Fette und Öle: 0,5 Kilo
  • Getränke: 24 Liter
  • Fisch, Fleisch und Eier: 1,7 Kilo
  • Obst: 3,5 Kilo
  • Milchprodukte: 3,7 Kilogramm
  • sonstiges wie Zucker, Honig, Salz: 0,25 Kilo

 

Wenn wir das addieren und runden, landen wir bei stolzen 20 Kilogramm ohne bzw. ca. 45-50 Kilogramm mit Getränken! Und das reicht dann gerade mal 2 Wochen… Hier sieht man recht schnell, dass man für eine Familie (oder ein Zombie Defense Team) von 3-6 Personen schon einen eigenen Raum zum Lagern braucht. Rechnen wir zusammen, kommen wir auf 60-120 (ohne Getränke) oder gar 135-300 Kilogramm (mit Getränken)!!! Ergo, wollen wir uns komplett für eine Dauer von 2 Monaten für die Phase 2 bevorraten, wird dies schon sehr schwierig. Wer kann und will schon fast eine Tonne Lebensmittel und Getränke lagern?

Das BBK empfiehlt Mengen, die auf der Basis eines Tagesverbrauchs von 2200 Kalorien berechnet wurden. Dieser Energieumsatz kann aber bei starker körperlicher Beanspruchung auf bis zu 5000 Kalorien hochgehen, was unsere Rechnung oben nochmal anders aussehen lässt. Geht man davon aus, dass man in einer Notsituation auch kurzzeitig mit etwas weniger auskommt und noch Nahrungsmittel aus weiteren Quellen mit heranziehen kann, relativiert es sich schon wieder etwas. Tendenziell sieht man aber, dass eine Komplett-Bevorratung für einen längeren Zeitraum und mehrere Personen ein schwieriges Unterfangen sein kann, welches gut geplant sein will. Dennoch ist es wichtig, einen gewissen Notvorrat im Haus zu haben.

Ein entscheidender Faktor für das Einlagern von Nahrungsmitteln ist natürlich die Haltbarkeit. Man möchte ja die Vorräte nicht ständig erneuern müssen. Hier einige gut geeignete Lebensmittel für die lange Lagerung:

Kohlenhydrate:

  • Honig
  • Zucker
  • Reis
  • Teigwaren
  • Haferflocken
  • Zwieback
  • Getreidekörner
  • Trockenobst

Eiweiß:

  • H-Milch
  • Dosenfisch, -fleisch
  • Dauerwurst
  • getrocknete Hülsenfrüchte (Linsen, Erbsen)
  • Nüsse
  • Schmelzkäse

Fette:

  • Margarine
  • Speiseöl, Speisefett
  • Nüsse

Hiermit könnte man zumindest die Grundversorgung mit den drei wichtigsten Stoffen planen und dies noch nach eigenem Geschmack mit z. B. Dosengemüse oder Dosenobst anreichern. Einige der Nahrungsmittel aus der Liste bringen auch gleich noch einige Vitamine und Spurenelemente mit: Hülsenfrüchte enthalten beispielsweise viel Kalium, Eisen und Magnesium. Walnüsse haben mehr Omega-3-Fettsäure als mancher Speisefisch und Mandeln enthalten reichlich Ballaststoffe, Vitamin E, Magnesium und Kalzium.

Als Vitaminspender können wir Trockenobst empfehlen, das zwar weniger Vitamine als frisches Obst (und vermutlich auch Dosenobst) enthält aber dafür viel konzentrierter und länger haltbar. Neben den Vitaminen enthält Trockenobst Trauben- und Fruchtzucker sowie wertvolle Ballaststoffe.

Um die Haltbarkeit der Lebensmittel immer am höchstmöglichen Limit zu halten, empfehlen wir den eigenen Speiseplan so umzustellen, dass diese immer nach entsprechenden Zyklen verbraucht und neu angeschafft werden (Rotationsprinzip). Trockenpflaumen beispielsweise halten sich bei trockener und lichtgeschützer Lagerung ca. ein Jahr. Daher kommt in unseren Speiseplan ca. alle 1-2 Monate ein Gericht mit Trockenpflaumen und anschließend wird der Vorrat erneuert. So wechselt man optimalerweise bei allen zu bevorratenden Lebensmitteln immer wieder den Bestand und hält die Haltbarkeit am Limit.

Wenn man die Liste mit den Lebensmitteln für sich soweit zusammengestellt hat und nun nicht weiß, was man damit kochen soll: Es lassen sich recht schnell interessante Rezepte finden, wenn man einfach im Internet eine Suche mit 2-3 der Lebensmittel durchführt. So erweitert man ganz nebenbei auch noch den eigenen kulinarischen Horizont! Ein Beispiel: Wir haben in die Suchmaschine die Begriffe „Kichererbsen“ und „Backpflaumen“ eingegeben und dies noch mit der Speiseart „Suppe“ kombiniert. Einer der ersten Treffer führte zu „Saloradschrow siserapur“, einem armenischen Gericht, von dem zumindest wir vorher noch nie gehört hatten und welches nicht nur lecker ist sondern auch noch für Veganer geeignet…

Darüberhinaus gibt es auch einige Kochbücher zu entdecken, die speziell an Outdoor oder Survival angepasst sind und leckere Rezepte enthalten, die sich mit dem kochen lassen, was die Natur uns so bietet.

Zombie Survival Food
*
So lässt sich für jeden ein individueller Plan zur Bevorratung erstellen, der an die eigenen Bedürfnisse angepasst ist. Stellt man den Menüplan auch tatsächlich darauf um, bedeutet das in vielen Fällen auch eine gesündere Ernährung in Phase 1  – weil weniger industrielles Convenience-Food. Und wer „im Futter bleibt“, wird nicht selbst zum Futter! Don´t feed the Zombies und so 😉

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Trinkwasser auf See – Meerwasser entsalzen?

Zum Thema Trinkwasser auf dem Meer stellt sich zunächst die Frage, ob man Salzwasser trinken kann. Laut dem Selbstversuch des Franzosen Alain Bombard aus dem Jahr 1952 sollte dies schließlich – zumindest für einen Zeitraum von ca. 2 Monaten – möglich sein. Bombard ließ sich auf einem Schlauchboot über den Atlantik treiben und stillte seinen Durst ausschließlich mit Salzwasser und den Säften roher Fische. Auch die Nahrung holte sich der Survival-Pionier (den Begriff gab es seinerzeit noch gar nicht) aus dem Meer.

Nur vier Jahre später wollte ein Fan Bombards, der deutsche Medizinier Hannes Lindemann, das Experiment wiederholen und machte andere Erfahrungen: bereits auf halber Strecke zwischen Europa und Amerika wurde der Durst unerträglich, Arme und Beine schwollen an. Lediglich das aufgefangene Regenwasser ließ Lindemann auf dem Meer überleben.

Fakt ist auf jeden Fall: führt man dem Körper zu viel Salz zu, trocknet er innerlich aus. Aufgrund der in den Zellen stattfindenden Osmose entzieht das im Blut enthaltene Salz den Zellen das Wasser.

So lautet also die Herausforderung: Meerwasser entsalzen!

Meerwasser ist per se nicht genießbar und muss erst vom Salz darin befreit werden. Dazu gibt es unterschiedliche Methoden, die je nach Salzgehalt des Wassers mehr oder weniger geeignet sind, um lange genug Trinkwasser zu produzieren. So hat zum Beispiel die Ostsee im Bereich des bottnischen Meerbusens nur etwa 0,3-0,5% Salzgehalt, während im Bereich weiter im Westen, also der deutschen und polnischen Ostseeküste schon 1,7% Salzgehalt zu verzeichnen sind. Zum Vergleich: natriumreiche Mineralwasser kommen auf knapp 0,25% Salzgehalt (973 mg Natrium/Liter), was die südfinnische Küste in Sachen Trinkwasser interessant macht, da das Meerwasser in Bezug auf Salzgehalt schon sehr nahe am Sprudel liegt und sich damit gut entsalzen lassen dürfte.

Prinzipiell sollte Meerwasser immer 3 verschiedene Verfahren durchlaufen, damit es als Trinkwasser genutzt werden kann:

  1. Filtern mit Aktivkohle, Keramikfiltern und Ähnlichem
  2. Umkehrosmose
  3. Chemische Entkeimung

Im optimalen Fall hat das Boot bereits eine eigene Trinkwasserbereitung an Bord. Da dies aber wohl nicht immer der Fall ist, muss man selbst etwas haben, um Meerwasser trinkbar zu machen. Lässt das Budget es zu, kann man auf eine professionelle Entsalzungs-Anlage zurückgreifen, wie sie zum Beispiel von Katadyn* angeboten wird. 

Alternativ kann man sich auch selbst eine Entsalzung mit einer kleinen Destillieranlage (analog zum Schnapsbrennen) selbst bauen, oder bei entsprechender handwerklicher Begabung eine Solardestille.

 

Will man keine Entsalzung an Bord organisieren, muss genug Trinkwasservorrat mit an Bord (Platzproblem bedenken) oder die Reiseroute ist so zu wählen, dass in regelmäßigen Abständen an Bächen oder Quellen Süsswasser aufgenommen werden kann (möglichst weit weg von landwirtschaftlich genutzten, da meist gedüngten, Flächen). Hier müsste man die Reiseroute schon extrem gut vorausplanen.

Eine weitere Möglichkeit an Trinkwasser zu kommen ist das Auffangen von Regenwasser mit Planen oder großen Behältern. Auch dieses Wasser muss natürlich genau wie das Wasser aus Bächen und Quellen vorsichtshalber noch vorab entkeimt* werden.

Fazit: wenn wir uns für den Seeweg entscheiden, müssen wir uns mit der Entsalzung auseinandersetzen, oder ein sehr großes Boot haben, in dem wir dann ausreichend Wasservorräte verstauen können. Welche Art der Entsalzung wir dann wählen, hängt vom Geldbeutel und dem handwerklichen Geschick ab. Man sieht am Beispiel des Trinkwassers sehr schön wie wichtig es ist, sich zu jedem vermeintlich kleinen Teilaspekt bei der Vorbereitung auf die Zombie Apocalypse Gedanken zu machen. Denkt immer alles bis zum Ende durch und seid vorbereitet. Day Z is coming…

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