Blutgierige, sich nach Menschenfleisch sehnende untote Kreaturen sind in die kreisfreie Stadt Delmenhorst im schönen Niedersachsen eingefallen. Sie liefern sich Schlachten mit Menschen, die um ihr Überleben kämpfen. Die Zombie-Apokalypse beginnt also in Delmenhorst. Oder doch nicht?
Nein!
Es sind zwar Zombies in die Stadt eingefallen, aber es ist längst nicht so schlimm, wie im ersten Moment vielleicht gedacht. Bei den Zombies handelt es sich nämlich nicht um real existierende Untote, sondern um virtuelle. Die Rede ist vom dem Spiel „The Walking Dead: Our World“. Dieses hat nun auch Einzug in die Stadt an der Delme gefunden.
Für diejenigen, die nicht wissen, um was es sich bei „The Walking Dead: Our World“ handelt, hier eine kurze Erklärung: Es handelt sich hierbei um ein standortbasiertes Augmented-Reality-Mobilspiel, dass einem die Zombie-Apocalypse virtuell näher bringt. Das Umfeld muss verteidigt werden, in dem man auf der Straße, im Park, hinter dem Deich oder sogar auf dem Sofa gegen die bei „The Walking Dead“ sogenannten Beißer gekämpft wird. Eine Art „Pokemon Go“, nur mit Zombies. Wann und wo man möchte, kann man sich Rick, Daryl oder anderen Charakteren aus „The Walking Dead“ anschließen. Die Umgebung muss gesichert und Karten für andere Spieler markiert werden. Charaktere, Waffen sowie andere Gegenstände der beliebten AMC-Serie können gesammelt werden. Gegner können sogar auch real existierende Orte und Objekte projiziert werden.„The Walking Dead: Our World“ kann nicht nur alleine gespielt werden, sondern auch mit mehreren Gleichgesinnten zusammen.
Dank „The Walking Dead: Our World“ kommt es schon mal vor, dass junge Frauen mitten in der Fußgängerzone von Delmenhorst von mehreren Zombies attackiert werden. Eine Kantana-Schwert schwingende Amazone eilt zu Hilfe und lässt anschließend die Untoten in einer Blutlache liegen. Dieser Bilder sind allerdings nur für den Spieler sichtbar. Unbeteiligte Passanten bekommen von dem Spektakel nichts mit.
Einer der Delmenhorster Spieler berichtete, dass er sich „The Walking Dead: Our World“ nur einmal ansehen wollte. Doch er ist hängengeblieben. Gestartet ist er bei dem Spiel als Einzelkämpfer, heute ist er der Anführer einer Gruppe, die sich „Delmenhorst Alive“ nennt. Ein Zusammenschluss mit anderen Spielern ist wichtig, da sich bestimmte Ziele nur mit Hilfe einer Gemeinschaft erreichen lassen.
Gemeinschaft bedeutet allerdings nicht, dass man sich persönlich kennen muss. Man wohnt zwar in derselben Stadt, aber hauptsächlich kennt man sich nur über den Chat von „The Walking Dead: Our World“. Obwohl man sich nicht kennt, treibt einen die Gruppe immer wieder an, weitere Ziele im Spiel zu erreichen. Alleine würde das Spiel wohl nicht so viel Spaß machen, berichtet der Delmenhorster.
Viele Delmenhorster wissen nicht einmal, dass ihr eigenes Haus für die Spieler als Waffenkammer, Handelsposten, Verstecke oder Lager fungiert. Natürlich nicht wirklich, sondern alles im Rahmen der virtuellen Welt von „The Walking Dead: Our World.“
Ich selbst habe bislang die Finger von dem Spiel gelassen. Und das, obwohl ich aus der Gegend stamme. Aber wer weiß. Vielleicht dient mein Wohnhaus auch als Lager für einen begeisterten Spieler. Vielleicht wimmelt es im Garten nur so von Zombies. Gefährlich werden sie mir aber nicht.
Und mit Sicherheit ist durch „The Walking Dead: Our World“ die Zombie-Apokalypse nicht nur in Delmenhorst, sondern auch in anderen Städten Thema geworden.