Gehirn entfernen leicht gemacht

oder anders:

Mumifizierung im Alten Ägypten

Das letzte Wochenende verbrachte ich mit Partner und gemeinsamen Freund in Schleswig-Holstein um dort jemanden zu besuchen.  Während der Fahrt dorthin flogen mir seitens des gemeinsamen Freundes einige Sticheleien entgegen, die mich kurz überlegen ließen, ihm meine Häkelnadel in den Dickschädel zu rammen.  Natürlich habe ich das nicht getan. Erstmal weil ich mir meine Nadel nicht kaputt machen wollte und zweitens, weil man so was einfach nicht macht!!

Aber im Nachhinein stellte sich mir, warum auch immer, folgende Folge:
Wie bekommt man das Gehirn aus dem Schädel, ohne ihn zu beschädigen?

Die alten Ägypter wussten die Antwort. Und für einige Besserwisser. Nein, die Antwort ist nicht 42!

Die Ägypter waren Meister der Mumifizierung.  So wird das altägyptische Verfahren bezeichnet, welches nach dem Tod zum Schutz vor dem Zerfall des menschlichen oder tierischen Körpers angewendet wurde. Der Vorgang diente ursprünglich dem Erhalt des Körpers vom verstorbenen Pharao als vergöttlichtes Abbild in Verbindung seiner Wiedergeburt.

Aber wie wurde nun das Gehirn entnommen?

Die Entnahme des Gehirns erfolgte durch die Nasenlöcher. Man durchstach dazu das Siebbein und schnitt vorsichtig die Hirnhaut auf, um Zugang zum Gehirn zu haben. Dieses wurde nun mit einem Haken verquirlt, bis es die Konsistenz eines dickflüssigen Breis hatte. Nach einiger Zeit verflüssigte sich das Gehirn durch die natürliche Verwesung. Die Nasenlöcher wurden künstlich erweitert, damit das Gehirn besser herausfließen konnte. Es konnte nun, neben der Hirnsubstanz und der Hirnhaut, mit einem Haken durch die Nase entfernt werden. Dies musste sehr sorgfältig geschehen, da das Gesicht des Leichnams nicht beschädigt werden durfte, wenn er im Totengericht wiedererkannt werden musste.

Sicher! Das Gehirn wurde durch diesen Vorgang vollständig zerstört, aber es war immerhin draußen.

Leider konnte ich kein geeignetes Video finden, in dem der Vorgang richtig schön beschrieben wird. Dafür bin ich – ohne Zusammenhang – auf diesen alten Klassiker gestoßen. Vielleicht erinnert ihr euch noch an diese Szene.

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